Feuchtigkeit im Keller ist unter Bauherren und Hausbesitzern ein gefürchtetes Schreckensszenario. Kein Wunder, denn dadurch wird die Bausubstanz in Mitleidenschaft gezogen und es kann gesundheitsgefährdender Schimmel entstehen. Deswegen ist es wichtig, von Anfang an dafür zu sorgen, dass der Keller perfekt abgedichtet wird – und auch möglichst lange abgedichtet bleibt. Welche Methoden es dafür gibt, welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringen und was man machen kann, wenn bereits Feuchtigkeit in den Keller eingedrungen ist, erfahrt ihr in unserem heutigen Ratgeber.
Da sie weniger Arbeitsschritte benötigt, ist die Weiße Wanne deutlich wirtschaftlicher als die Schwarze Wanne. Sie ist langlebig und äußerst effektiv. So kann selbst drückendes Wasser nur etwa sieben Zentimeter weit vordringen, bevor es endgültig gestoppt wird. Darüber hinaus schützt eine Weiße Wanne auch gut vor einer Belastung mit Radon, einem radioaktiven, gesundheitsschädigenden Gas, das unbemerkt aus dem Boden ins Haus eindringen, zum Beispiel durch undichte Keller, und sich dort ansammelt.
Wer sich beim Keller und Bodenplatte abdichten für eine Weiße Wanne entschiedet, sollte sich dafür unbedingt professionelle Unterstützung ins Boot holen und auf eine Kellerbaufirma setzen, die entsprechend Erfahrung vorzuweisen hat. Bei dieser komplexen Bauweise kann nämlich bereits der kleinste Fehler dazu führen, dass dennoch Feuchtigkeit in die Wände sickert und die Bausubstanz nachhaltig geschädigt wird. Darüber hinaus sollte immer ein Baugutachter die Bauarbeiten überwachen.
Nicht jeder bezieht einen Neubau oder baut sein Haus selbst komplett neu. Wer in einer Bestandsimmobilie wohnt und mit Feuchtigkeit im Keller zu kämpfen hat, muss oft auf Ursachenforschung gehen, um herauszufinden, woran es liegt. Gerade bei ganz alten Häusern wurden die erdberührenden Teile häufig überhaupt nicht abgedichtet. Erst nach 19070 wurde es zum Standard, Mauern und Bodenplatte mit Abdichtungen zu versehen. Aber auch hier können Risse entstehen und zum Eintreten von Feuchtigkeit führen. Weitere Gründe für Feuchtigkeit im Keller: ein Rohrbruch, genauso wie ein zu hoher Grundwasserspiegel, eine schadhafte Drainage oder Baumwurzeln auf dem Grundstück. Auch Starkregen kann schwere Schäden verursachen, wenn das Kanalsystem überlastet ist und Nässe durch die Kellerwände sickert. Bei feuchten Kellerwänden ist es wichtig, dass das Mauerwerk trockengelegt und abgedichtet wird. Dafür gibt es verschiedene Methoden. Die wirkungsvollste, aber auch aufwändigste ist die Abdichtung von außen, bei der das Mauerwerk freigelegt, grundiert und anschließend mit einer Schwarzen Wanne, also einer Bitumenbeschichtung wasserdicht, gemacht wird. Anschließend bringt man Wärmedämmplatten an, die die Bitumenschicht schützen und darüber hinaus die Energiebilanz des Gebäudes verbessern.
Wer seinen Keller nachträglich abdichten will, fragt sich natürlich, mit welchen Kosten dabei kalkuliert werden muss. Diese hängen selbstverständlich vom Einzelfall und verschiedenen Faktoren und Gegebenheiten ab, unter anderem, wie groß der Schadensumfang ist und wie das Gebäude beschaffen ist. Generell kann man für eine Außenabdichtung mit etwa 350 bis 450 Euro pro laufendem Meter rechnen, für eine Horizontalsperre mit circa 250 bis 300 Euro pro Quadratmeter.