Durchlauferhitzer vs. Boiler: Vor- und Nachteile beider Systeme

Sabine Neumann Sabine Neumann
STIEBEL ELTRON DHE Connect, STIEBEL ELTRON GmbH & Co. KG STIEBEL ELTRON GmbH & Co. KG Modern bathroom
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Stolze 121 Liter Wasser verbraucht Studien zufolge jeder von uns durchschnittlich pro Tag. Davon entfallen etwa 30 %, also über 36 Liter, auf Warmwasser, welches wir zum Duschen, Baden, Waschen etc. verwenden. Und natürlich wollen wir, dass uns dieses warme Wasser jederzeit, unverzüglich und beliebig lange zur Verfügung steht, wenn wir es brauchen. Damit wir uns diesen Luxus tagtäglich gönnen können, muss das dafür benötigte Wasser allerdings erst einmal auf die gewünschte Temperatur erwärmt werden. Dafür haben wir in der Haustechnik verschiedene Systeme, Modelle und Geräte zur Wahl, die alle ganz individuelle Vor- und Nachteile mit sich bringen. Wir nehmen heute das Thema Warmwasserbereitung einmal genauer unter die Lupe und vergleichen zwei beliebte dezentrale Systeme – den Boiler und den Durchlauferhitzer. Als Kriterien dienen uns dabei Anschaffungs- und Betriebskosten, Energieeffizienz, Regelbarkeit und Platzanspruch. Die jeweiligen Aspekte könnt ihr dann ganz einfach für euch persönlich gegeneinander abwägen und individuell entscheiden, welches Modell für euch und euren Haushalt am sinnvollsten ist.

Warmwasserversorgung im Haushalt: Welche Möglichkeiten gibt es?

Wenn es um die Warmwasserversorgung im Haushalt geht, stehen uns grundsätzlich zwei verschiedene Systeme zur Verfügung: zum einen die zentrale und zum anderen die dezentrale Aufbereitung. Bei ersterer wird das Wasser – wie der Name schon sagt – zentral an einem Ort erwärmt. Meist geschieht das in der Heizanlage im Keller oder im Technikraum. Im Gegensatz dazu wird das Wasser bei der dezentralen Aufbereitung direkt dort erwärmt, wo es gebraucht wird, also unmittelbar an den einzelnen Zapfstellen, zum Beispiel am Waschbecken in der Küche oder in der Dusche.

In diesem Artikel soll es nun vorrangig um die dezentrale Warmwasserbereitung und die beiden unterschiedlichen Systeme gehen, die dabei zum Einsatz kommen können. Bei beiden wird Strom oder Gas als Energiequelle genutzt. Darüber hinaus unterscheiden sie sich aber in zahlreichen Aspekten teilweise sehr deutlich voneinander:

1. Der Durchlauferhitzer:

Wie der Name bereits vermuten lässt, erwärmt der Durchlauferhitzer das Wasser während des Durchlaufs, also nur, wenn der Wasserhahn betätigt wird. Das Gerät senkt dabei den Wasserdruck und verringert die Menge des zu erhitzenden Wassers.

2. Der Kleinspeicher/Boiler:

Im Gegensatz dazu erwärmt der Kleinspeicher, in der Umgangssprache meist Boiler genannt, Wasser über einen langen Zeitraum hinweg und hält es durch ständiges Erhitzen und bestimmte Dämmverfahren warm. Auf diese Weise bevorratet das Gerät erwärmtes Wasser dauerhaft. Anders als der Durchlauferhitzer arbeitet der Boiler also nicht nur, wenn wirklich gerade warmes Wasser benötigt wird, sondern permanent.

Durchlauferhitzer vs. Boiler: Anschaffungs- und Installationskosten

Unser erstes Vergleichskriterium widmet sich den Anschaffungs- und Installationskosten. Wer schneidet hier besser ab? Der Durchlauferhitzer oder das Warmwasserspeichergerät?

Betrachten wir zunächst einmal den Boiler: Die Anschaffungskosten hängen hier natürlich von der Größe und Art des Geräts ab (große Speicher mit viel Fassungsvermögen kosten mehr als kleinere Speicher), liegen aber in der Regel zwischen 800 bis 1.500 Euro.

Im Vergleich dazu kommt man bezüglich der reinen Anschaffungskosten mit einem Durchlauferhitzer deutlich günstiger weg: Je nach Größe und Hersteller schlagen diese Geräte mit etwa 200 bis 600 Euro zu Buche.

Was die Installationskosten angeht, lassen sich bei beiden Geräten keine pauschalen Zahlen nennen. Selbst Hand anlegen sollte man als Laie aber auf keinen Fall, sondern unbedingt immer einen Experten zum Einbau zu Rate ziehen. Im Gegensatz zur Installation einer zentralen Heizanlage halten sich die Kosten für die fachgerechte Montage und Inbetriebnahme in beiden Fällen aber in Grenzen.

Durchlauferhitzer vs. Boiler: Energieverbrauch und Energiekosten

Kommen wir zu einem weiteren spannenden Vergleichspunkt – den Energieverbrauch und die damit verbundenen Energiekosten. Schließlich verursacht ein Gerät zur Warmwasserbereitung nicht nur einmalige Anschaffungs- und Installationskosten, sondern strapaziert den Geldbeutel auch und vor allem im laufenden Betrieb. Aber wie stark? Wir nehmen beide Varianten unter die Lupe:

Die Betriebskosten eines warmwasserspeichernden Boilers sind vor allem abhängig von der Größe des Geräts und von dem Bedarf an Warmwasser im Haushalt. Darüber hinaus ist entscheidend, ob es sich um einen mit Strom oder mit Gas betriebenen Boiler handelt. In der Regel lässt sich sagen, dass gasbetriebene Geräte effizienter sind.

Der Vorteil des Boilers, nämlich, dass mit ihm jederzeit ohne Wartezeit warmes Wasser zur Verfügung steht, ist auch gleichzeitig sein größter Nachteil: Dadurch, dass das Wasser permanent warmgehalten wird, verbraucht das Gerät eben auch permanent Energie. Der durchschnittliche Jahresverbrauch eines Boilers im Mehrpersonenhaushalt liegt bei bis zu 800 Kilowattstunden, woraus sich auf das Jahr gerechnet Kosten von deutlich über 100 Euro ergeben.

Im Gegensatz zum Boiler erhitzt der Durchlauferhitzer das Wasser nur bei Bedarf, also in insgesamt wesentlich geringeren Mengen. In Häusern und Wohnungen, in denen kein besonders großer Warmwasserbedarf besteht, fällt somit der Energieverbrauch – und damit auch die Energiekosten – entsprechend geringer aus als beim Boiler. Je größer der Bedarf an Warmwasser jedoch wird, desto höher steigen Verbrauch und Kosten.

Durchlauferhitzer vs. Boiler: Regelbarkeit

Unser nächster Vergleichsaspekt behandelt die Funktionalität beziehungsweise die Regelbarkeit des Warmwassers, welches durch die beiden Systeme zur Verfügung gestellt wird:

Da der Durchlauferhitzer über keinen Speicher verfügt, lässt sich der Energieverbrauch, wie bereits erwähnt, sehr übersichtlich regeln: Bei Nichtnutzung wird eben auch keine Energie verbraucht. Aber wie sieht es mit der Regelbarkeit während der Nutzung aus? Das Problem, das viele – und gerade die etwas älteren Modelle – haben, ist, dass die Wassertemperatur sich nicht oder nur schlecht regeln lässt. Vor allem, wenn das Gerät mehrere Entnahmestellen bedienen muss, kann es passieren, dass es unter der Dusche plötzlich kalt wird, wenn jemand gleichzeitig zum Beispiel am Waschbecken warmes Wasser entnimmt. Moderne Durchlauferhitzer, die vollelektronisch laufen, erzeugen jedoch inzwischen eine gradgenaue Ausgangstemperatur ganz ohne Schwankungen und vollkommen unabhängig davon, wie viele Zapfstellen gleichzeitig genutzt werden.

Beim Boiler hingegen besteht hinsichtlich der Regelbarkeit die Gefahr, dass er „leerlaufen“ kann. Heißt: Ist der Warmwasserspeicher leer, dauert es einige Zeit, bis wieder warmes Wasser zur Verfügung steht.

Durchlauferhitzer vs. Boiler: Platzanspruch/Fläche/Größe

Auch die Größe des Geräts zur Warmwasserbereitung spielt eine entscheidende Rolle, will man die beiden unterschiedlichen Systeme miteinander vergleichen: Der Durchlauferhitzer ist ein echtes Raum- und Platzsparwunder. Da er keinen Speicher benötigt, ist er klein und kompakt gebaut und lässt sich so gut wie überall gut unterbringen. Der Boiler hingegen verbraucht als Speichergerät natürlich mehr Platz und lässt sich in der Regel nicht so unauffällig und harmonisch im Raum integrieren wie ein kleinerer Durchlauferhitzer.

Soll es denn nun ein Boiler sein oder doch der Durchlauferhitzer? Diese Frage hängt in der Regel in erster Linie von der Einschätzung der eigenen Gewohnheiten und des individuellen Warmwasserverbrauchs ab. Je niedriger dieser ist, desto eher lohnt sich die Entscheidung für einen Durchlauferhitzer, während in einem vielköpfigen Haushalt mit großem Bedarf wohl eher zu einem Boiler zu raten ist.


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Eure Entscheidung für Bad und Küche

Möchtet ihr renovieren oder baut ihr neu? Nachdem ihr nun ein paar Tipps von unseren Innenarchitekten sowie Bad- und Küchenplaner gelesen habt, könnt ihr euch überlegen, welches System für warmes Wasser ihr bevorzugt: Einen Durchlauferhitzer oder Boiler? Bevor ihr euch für einen Boiler oder Durchlauferhitzer bzw. einen Warmwasserboiler oder Durchlauferhitzer entscheidet, solltet ihr Komfort, Platz, Anschaffungskosten und Energiekosten der beiden Systeme miteinander vergleichen. Achtet in diesem Zusammenhang unbedingt auf den Boiler oder Durchlauferhitzer Stromverbrauch, da es große Unterschiede geben kann! Wenn ihr alle Fakten kennt, könnt ihr eine gut überlegte Entscheidung zum Thema „Boiler Durchlauferhitzer“ treffen.

Übrigens: Wenn ihr nur wenig Platz im Bad habt, werden euch diese kleinen Bäder bestimmt begeistern! Schaut euch also auch unbedingt dieses Ideenbuch an.

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