Schwarz-weiß bauen in Rekordzeit

Elisabeth Liebing Elisabeth Liebing
House B, FORMAT ELF ARCHITEKTEN FORMAT ELF ARCHITEKTEN Modern home
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Nach nur einem halben Jahr Bauzeit wurde am Randgebiet von München ein kontrastreiches Einfamilienhaus gebaut. Die größte Herausforderung stellte bei der Planung das kleine Grundstück dar, das von den Architekten jedoch bestmöglich ausgenutzt wurde, sodass die Familie von möglichst viel Wohnfläche profitiert. 

Das Interieur besticht durch seine stimmige Zusammensetzung und seiner modernen Gestalt, die dennoch viel Raum für Gemütlichkeit lässt. Die Planung des Hauses übernahmen Format Elf Architekten, die in Töging am Inn ansässig sind. 

Ruhe

Die zur Straße gewandte Seite wurde relativ geschlossen gehalten, wohingegen sich die private Seite öffnet. Dadurch konnte die Schallemission des Straßenverkehrs im Inneren gemindert werden. Die verwendeten Materialien und Farben ziehen sich vom Außen- bis in den Innenraum, sodass ein zusammengehörige Einheit entsteht. 

Ansicht: Seite

Das Einfamilienhaus wurde in Holzrahmenbauweise errichtet. Die schlichte, weiße Kubatur der Lochfassade wird mithilfe der gerahmten schwarzen Fenster gebrochen. Eine Öffnung wurde nach außen versetzt und kreiert durch diesen Eingriff eine dimensionale Wirkung. Man verzichtete auf einen Dachüberstand, um die Form so kompakt wie möglich zu halten.

Um die städtebauliche Kante der Verbindungsstraße fortzuführen, nimmt das Haus die Linie der straßenbegleitenden Bebauung auf. Die Dachausrichtung des Satteldachs orientiert sich an der umgebenen Bebauung und fügt sich somit homogen in den baulichen Kontext ein.  

Küche

Eingefasst in einem schwarzen, rechtwinkligen Rahmen, stellt die Küche einen prägnanten Punkt dar. Weitergeführt wird die Farbigkeit im Esstisch, der zentral im Raum lagert. Eine notwendige Abmilderung des Schwarz wird mithilfe des weißen Bodens geschaffen, der sich über die gesamten Etage erstreckt. Abgerundet wird die Kulisse mit einer Brettstapeldecke, die sichtbar blieb und für Behaglichkeit sorgt. Das Thema Holz wird in der Möblierung aufgegriffen und wiederholt sich in den Treppen und Türen. Direkten Zugang erhält man von der Küche auf eine Terrasse über die geschosshohen Schiebetüren. 

Wohnzimmer

Das Schema der Küche wird im Wohnzimmer stimmig fortgeführt, sodass die beiden Bereiche zu einer innenarchitektonischen Einheit verschmelzen. Große Fenster geben Ausblicke zum Garten frei und sorgen zudem für ein helles Ambiente. Die Möblierung ist schlicht gehalten und lässt ein aufgeräumtes Bild entstehen.

Weitere Anregungen zu minimalistischem Möbeldesign findet ihr in dem Ideenbuch: Minimalistische Möbel mit maximalem Effekt

Stauraum

Um das minimalistische Design eines Hauses auch im Alltag umsetzen zu können, muss man für viel Stauraum sorgen. Die Architekten planten Möbel, die mit dem Inneren zu verschmelzen scheinen und als klassische Schränke auf den ersten Blick nicht enttarnt werden. Die raumhohen Einbauten nehmen das Holz der Decke auf und die schwarze Kolorierung der Garderobe verstärkt die Tiefe des Raumes. In einem kubischen Ausschnitt, der beleuchtet wird, wird gekonnt das Thema Holz erneut aufgegriffen. 

Dachgeschoss

In der höchsten Etage wartet in einer nahezu unwirklichen Kulisse das Arbeitszimmer. Die Decke, die Wände und der Boden wurden vollständig in Weiß gehalten, sodass der Eindruck einer Fotografie entsteht, die überlichtet wurde. Die Konturen werden ganz unkonventionell mithilfe der Sideboards zur rechten und linken Seite und dem Dachfenster geschaffen. Im Zentrum lagern zwei Schreibtische, die parallel zueinander angeordnet wurden. 

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