homify 360°: Luxushaus aus Beton am Züricher See

Elisabeth Liebing Elisabeth Liebing
Wohnhaus . Erlenbach 2012 . gus wüstemann architects, nachtaktiv GmbH nachtaktiv GmbH Minimalist style bathroom
Loading admin actions …

Heute haben wir eine Perle für euch. Genauer gesagt eine Betonperle. Für all diejenigen unter euch, die also Beton schrecklich finden, empfiehlt es sich lieber in einem anderen Ideenbuch zu stöbern. Für alle anderen: Viel Spaß!

Der Lichtdesigner und Architekt Reto Marty von nachtaktiv war für das Konzept des richtigen Lichts zuständig und schuf eine stimmungsvoll ausgeleuchte Kulisse, die den schweren Materialien Leichtigkeit einflößt und die starken Konturen unterstreicht. 

Das Haus wurde für eine junge südafrikanische Familie in Erlenbach gebaut, in unmittelbarer Nähe des Züricher Sees. Der Bau unterscheidet sich maßgeblich von konventionellen Bauten und lädt zum Träumen ein. 

Lage und Entwurf

Das Grundstück lagert in einem dicht besiedelten Areal, in dem sich vornehmlich Einfamilienhäuser befinden. Die Hanglage eröffnet auf der einen Seite den wunderbaren Blick auf die Berge und den See und zum anderen grenzt das Grundstück an eine dicht besiedelte Quartierbebauung. 

Die Herausforderung bestand darin, das abfallende Grundstück bestens auszunutzen und dabei keine wertvolle Fläche zu verlieren. Daher entschied sich das Architekturbüro gus wüstemann architects, den Grund zu splitten, sodass zwei Einheiten entstehen und sich zwischen den Gebäudemodulen ein privater Außenbereich hervortut. 

Beton

Die Verwendung des massiven Materials Beton in Kombination mit natürlichen Materialien ist essenziell, um die Räume vom Kontext des Hauses zu befreien. Es entstehen kraftvolle Räume, die aufgrund der Größe und der reinen Wahl der Materialien Eleganz und Stolz ausstrahlen. So gibt es Räume, die über Öffnungen verfügen, aber keine klassischen Fenster aufweisen. Die Dimension der Räume erzeugt Masse, dadurch entstehen überdeckte Außenräume, die mediterranes Flair im Norden versprühen. 

Für die dominanten Sichtbetonoberflächen wurde der Schalungstyp 4-1 gewählt. Das entspricht einer der höchsten Güteklassen. Durch die bakelisierten Sperrholzplatten wird eine einheitliche Oberflächenstruktur der Wände erzeugt. Bakelisiert bedeutet, dass die Sperrholzplatten mit einer äußerst widerstandsfähigen Kunststoffschicht überzogen werden. Das hat zur Folge, dass die Platten sehr witterungsbeständig sind und sich auch für den Außenbereich eignen.

Raumprogramm

Das Haupthaus ist ein steiniger Betonhammer, dessen Volumen sich über zwei Ebenen erstrecken und die eigentlichen Wohnräume enthält. Im oberen Teil finden sich das öffentliche Wohnzimmer und das Esszimmer, die einen wunderschönen Blick über den Züricher See haben. Der Patio verbindet alle Schlafzimmer und eine Lounge, die zum gemeinsamen Entspannen einlädt.  

Das Untergeschoss

Das Untergeschoss des Hauses beherbergt einen Fitnessraum, einen Filmraum und Weinkeller. Umgeben werden die Räume vom rohen Beton in Kombination mit Holz, die Textur verleihen. Die Möblierung tritt sehr dezent auf und unterliegt der strengen und markanten Silhouette der Wände, Decken und Böden. 

Außenraum

Auf dieser Fotografie wird die Gliederung des Hanggrundstücks deutlich. Insgesamt wurden zwei Komplexe gebaut. Im hinteren Teil des Bildes findet sich das Wohnhaus. Zur linken Seite der Fotografie ordnet sich das Poolhaus an. Dieses besteht aus drei Rahmen, die in einer Linie ausgestellt wurden. Das eigentliche Wohnhaus hat als Dach eine gewölbte Sichtbetonkuppel, die gen Norden lange Oberlichter aufweist. Diese sorgen dafür, dass der Raum ausgeleuchtet wird. Richtung Süden wurden große Öffnungen zur Terrasse und zum See platziert. Das gesamte Haus ist auf die Peripherie ausgerichtet, die die gesamte Atmosphäre des Hauses maßgeblich bestimmt. Die indirekte, künstliche Beleuchtung erzeugt eine nahezu mystische Stimmung. 

Offener Grundriss

Freizügigkeit stand bei dem Entwurf an erster Stelle. Ob wir uns nun im Innen- oder Außenraum befinden, wird bei den Bildern erst auf den zweiten Blick ersichtlich und eben dieser Effekt ist auch erwünscht. Die Natur wird stark in den Entwurf einbezogen mithilfe von übergroßen Öffnungen und Ausschnitten. Man distanziert sich gänzlich von konventioneller Architektur, deren Aufgabe es ist, eine Grenze zwischen dem Außenraum zu schaffen. Hier verschwimmen die Grenzen und schaffen ein luxuriöses Wohnen. 

Badezimmer

Das Badezimmer des Hauses nimmt sich ein Beispiel an den anderen Räumen. Jedoch kommen hier Natursteinplatten zum Einsatz, die im Handumdrehen den Raum in ein warmes Ambiente hüllen. Die Installation des Lichts wurde mit viel Sorgfalt geplant und verstärkt die Farben des Steins. 

Weitere Anregungen zu Naturstein findet ihr in dem Ideenbuch: Naturstein im Badezimmer

Need help with your home project?
Get in touch!

Highlights from our magazine